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Collien überzeugt schließlich die Moderatorinnen Mareile Höppner und Lola Weippert, ihre eigenen Fälle bei der Polizei anzuzeigen. Und Marie gelingt es, Kontakt mit einem Deepfaker aufzunehmen. | Collien überzeugt schließlich die Moderatorinnen Mareile Höppner und Lola Weippert, ihre eigenen Fälle bei der Polizei anzuzeigen. Und Marie gelingt es, Kontakt mit einem Deepfaker aufzunehmen. | ||
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==Deepfake-Pornos 2/2 Das Geschäft mit dem Missbrauch== | ==Deepfake-Pornos 2/2 Das Geschäft mit dem Missbrauch== |
Version vom 28. März 2025, 13:22 Uhr
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Skandale, Missstände, Scams: Investigativreporter*innen begeben sich vor Ort und digital auf Spurensuche zu brisanten gesellschaftspolitischen Themen – sie decken auf, was andere verbergen wollen.
🌐 https://www.zdf.de/die-spur-286
⭐ 2022
- 📽️ Sozial, engagiert, rechtsextrem
- 📽️ Bunker, Sirenen, Vorräte
- 📽️ Das Milliardengeschäft mit dem Boden
⭐ 2023
Geständnisse eines Neonazis
Der Aussteiger "Michael" berichtet nach Jahrzehnten in der rechtsextremen Szene von Waffenschmuggel, Umsturzplänen und Todeslisten. Um ihn zu schützen, wurden er und seine Erzählung virtuell animiert.
🌐 https://www.zdf.de/reportagen/gestaendnisse-eines-neonazis-104
Geständnisse eines Neonazis (1/3): Radikalisiert von klein auf
Rechte Gesinnungsschulungen und Waffentrainings: Damit wächst Michael auf.
"Ich weiß von Straftaten. Ich weiß, wie die Szene an Waffen kommt. Ich weiß von Todeslisten. Ich weiß, wann, wo und wie für den Tag X trainiert wird." "Woher wissen Sie das?" "Ich war dabei."
Über Jahrzehnte war "Michael" in der rechten Szene, hat umfassendes Wissen aus dieser Welt. In der Doku-Serie "Geständnisse eines Neonazis" packt "Michael" aus. Um seine Anonymität zu wahren, werden "Michael" und seine Erzählung virtuell animiert.
Aufwachsen bei völkischen Siedlern
"Michael" ist eine besondere Quelle: Er war nicht nur Teil einer Kameradschaft, sondern hatte Kontakt zu national und international vernetzten rechten Gruppierungen, die untereinander konkurrieren. Selten zuvor ist es Journalisten gelungen, aus dem Zentrum dieser äußerst verschlossenen und konspirativ agierenden Szene zu berichten. Und das, was "Michael" über die Machenschaften und Strukturen der militanten Neonaziszene erzählt, ist besorgniserregend: die Vorbereitungen auf den Tag des Systemzusammenbruchs, grenzübergreifender Waffenschmuggel, Rechtsrock als Finanzierungsquelle für rechten Terror. "Michael" legt auch offen, wie Rechte im europäischen In- und Ausland weitgehend unbeobachtet von den Sicherheitsbehörden planen und agieren können.
Alle Aussagen der Quelle wurden von einem Rechercheteam über Monate hinweg akribisch auf Belegbarkeit geprüft. Im Film ordnen darüber hinaus Behördenvertreter und Kenner der Szene die Aussagen der Quelle ein.
"Geständnisse eines Neonazis" ist dabei ein gestalterisches Leuchtturmprojekt: Mithilfe von Motion-Tracking-Technik, die sonst nur aus Hollywoodfilmen und Videospielen bekannt ist, wird die Quelle in einen Avatar verwandelt – ein notwendiger Schritt, um sie bestmöglich vor Vergeltung aus der rechtsterroristischen Szene zu schützen, denn Aussteiger landen häufig auf Todeslisten. Ein Schauspieler leiht dem Avatar seine Mimik, ein Synchronsprecher seine Stimme. Das Ergebnis: Der animierte Insider kann in einem nachgestellten Interviewsetting befragt werden und führt virtuell an die nachempfundenen Orte seiner Erlebnisse.
Die Doku-Serie ist ein Highlight-Projekt der Doku-Redaktion von "Die Spur" unter Mitarbeit von "ZDFheute", "frontal" und HR Digitale Medien. Die Redaktion produziert neben dem wöchentlichen Format "Die Spur" regelmäßig investigative, gesellschaftspolitische Doku-Serien für die ZDFmediathek mit einer Verankerung im linearen TV-Programm.
Zu sehen sind "Geständnisse eines Neonazis" als Dreiteiler à 30 Minuten in der ZDFmediathek und als Zweiteiler im linearen TV.
Radikalisierung durch Rechtsrock
"Extreme Rechte nicht ohne Musik"
Geständnisse eines Neonazis (2/3): Waffenhandel für Rechtsextreme
Michael wird vom Mitwisser zum Mittäter.
Waffenhandel für Rechtsextreme
"Das waren immer mehrere Waffen, mehr als fünf sicherlich." "Michael" ist in Folge zwei der "Geständnisse eines Neonazis" fest in einem Netz aus gewaltbereiten, rechtsmilitanten Strukturen verankert und involviert in den Waffenhandel für Rechtsextreme.
Über Jahrzehnte war "Michael" in der rechten Szene, hat umfassendes Wissen aus dieser Welt. In der Doku-Serie "Geständnisse eines Neonazis" packt "Michael" aus. Um seine Anonymität zu wahren, werden "Michael" und seine Erzählung virtuell animiert.
Internationaler Waffenschmuggel
„Das waren immer mehrere Waffen, mehr als fünf sicherlich.“ „Michael“ ist in Folge zwei der „Geständnisse eines Neonazis“ fest in einem Netz aus gewaltbereiten, rechtsmilitanten Strukturen verankert. Und ist involviert in den Waffenhandel für Rechtsextreme.
„Hannes – so nenne ich ihn mal, war der Mann für den Transport. Der wusste, wie man Waffen von Österreich nach Deutschland bringt“, erzählt „Michael“ und legt in dieser Folge offen, mit welchen Methoden Waffen unter dem Radar der Sicherheitsbehörden über Landesgrenzen hinweg geschmuggelt werden. „Bei den meisten Verkäufen geht es nicht darum, die Waffen selbst zu benutzen. Das ist eher ein Geschäft. Wer vertrauenswürdig war und gut bezahlte, bekam auch was.“
Mitwisser von Neonazi-Organisation Objekt 21
Journalist Michael Bonvalot, der seit vielen Jahren zur extremen Rechten in Österreich recherchiert, hält die Schilderungen für plausibel: „Sehr viele Waffen dürften aus dem Balkan, aus dem ehemaligen Jugoslawienkrieg kommen. Es scheint so zu sein, dass diese Waffen dann über Kroatien, Österreich nach Deutschland und international verbreitet werden. Einerseits in der Neonazi-Szene. Andererseits in der organisierten Kriminalität.“
Über seine Kontakte wird „Michael“ auch Mitwisser und Mittäter in einer der kriminellsten Neonazi-Organisationen Österreichs - Objekt 21. Auch mit den Hammerskins kommt er in Kontakt, ein international agierendes, neonazistisches Netzwerk. Sie veranstalten szenetypische Kampfsportveranstaltungen und Rechtsrockkonzerte. Diese Veranstaltungen sind eine Strategie, Nachwuchs für die rechte Szene zu rekrutieren.
Spenden für Nationalsozialistischen Untergrund
Als Erwachsener will Michael Zeuge geworden sein, wie zur Fahndung ausgeschriebene Attentäter jahrelang unter dem Radar der Sicherheitsbehörden Rechtsrock-Konzerte besuchten, dort versteckt wurden. Er behauptet: Innerhalb der Szene wurden Spenden gesammelt, um die Terroristen im Untergrund zu finanzieren… Zu sehen ist "Geständnisse eines Neonazis" als Dreiteiler à je 30 Minuten ab 8. Mai 2023 in der ZDF-Mediathek und als Zweiteiler am 10. und 17. Mai im linearen TV. Zudem sind Veröffentlichungen für "frontal" sowie "ZDFheute" geplant.
Geständnisse eines Neonazis (3/3): Sie sind bereit
Neonazis bereiten sich vor auf einen Umsturz - den Tag X.
"Während das Objekt 21 gestürmt wird, werden schon alle gewarnt und lassen Beweise verschwinden." Im dritten Teil der "Geständnisse eines Neonazis" erreichen "Michaels" Verstrickungen in der rechtsmilitanten Szene ihren Höhepunkt.
Über Jahrzehnte war "Michael" in der rechten Szene, hat umfassendes Wissen aus dieser Welt. In der Doku-Serie "Geständnisse eines Neonazis" packt "Michael" aus. Um seine Anonymität zu wahren, werden "Michael" und seine Erzählung virtuell animiert.
Neonazi-Szene wird gewaltvoller
„Während das Objekt 21 gestürmt wird, werden schon alle gewarnt und lassen Beweise verschwinden.“ Im dritten Teil der „Geständnisse eines Neonazis“ erreichen Michaels Verstrickungen in der rechtsmilitanten Szene ihren Höhepunkt. Und die Szene verändert sich, wird gewaltvoller. Nach über 20 Jahren in der rechten Szene beginnt „Michaels“ Umdenken.
Ende Januar 2013 stürmt eine österreichische Spezialeinheit den Bauernhof, in dem sich „Michael“ jahrelang mit anderen Mitgliedern des gleichnamigen Bündnisses getroffen hat: das Objekt 21. Die Razzia legt ein Unterstützer-Netzwerk von etwa 200 Personen offen, mündet in einem Prozessmarathon.
Objekt 21: Eine Braune Mafia
Vor Gericht kommt heraus: Das Netzwerk gleicht einer Art brauner Mafia, mit Betätigungsfeldern wie Einschüchterung, Zwangsprostitution, Drogenhandel. „In dieser Größenordnung, in dieser Dimension war das schon etwas ganz Gewaltiges“, sagt der ehemalige Polizist Uwe Sailer, der maßgeblich dafür sorgte, dass Objekt 21 aufgeflogen ist.
„Die sitzen heute noch im Knast. Das Geschäft ging weiter. Über Handys und über anonyme Bezahlung lief das Geschäft jahrelang weiter“, behauptet „Michael“. Er präsentiert dem Rechercheteam Indizien, die nahelegen, dass die Strukturen damals nicht komplett zerschlagen wurden, das illegale Geschäft weitergelaufen ist. Er selbst will Waffen geschmuggelt haben: „Ich hatte keine Angst, erwischt zu werden. Ich wusste, dass sie mich auf dem Kieker haben, aber die Polizei muss mir erstmal was nachweisen.“ „Es ist wichtig, dass der Verfassungsschutz solche Leute auf Monitoring hält“, mahnt Polizist Sailer. „Sonst haben wir wieder so etwas wie Objekt 21.“
Daten sammeln für Feindeslisten
Bekannt ist: Menschen, welche die extreme Rechte als „Feind“ ausgemacht hat, landen womöglich auf Todeslisten. Dabei ist ein Bericht der Quelle besonders brisant: Neonazis schleusten nach seiner Erzählung bewusst Frauen in Berufe, in denen ihnen der Zugang zu personenbezogenen Daten gewährt wird – in Behörden oder auf Ämter. So können sie die Szene mit Daten wie Wohnort, Arbeitgeber oder Familienstand versorgen, sagt „Michael“.
Wie weit Anhänger der neonazistischen Szene gehen, haben rechtsradikale Terrorakte wie München, Hanau und Halle gezeigt, sowie die Ermordung Walter Lübkes. Anwältin Seda Başay-Yıldız, die als Anwältin Opfer rechter Gewalt vertritt und auch selbst zur Zielscheibe wurde, kritisiert: „Das Letzte, was in der Demokratie passieren darf, ist, dass sich Menschen, die sich sozial engagieren, eingeschüchtert sind, sich zurückziehen. Ich glaube, dass man gerade diese Menschen stärken muss. Leider ist das nicht so, weil die Gefahr verkannt wird.“
„Michaels“ Geschichte ist untrennbar verwoben mit rassistisch motivierten Taten. Im dritten der „Geständnisse eines Neonazis“ muss er sich auch selbst der Frage des Rechercheteams stellen: Bereust du deine Taten?
Inside Kokain
Deutschland ist im Kokainrausch: Die Nachfrage steigt stetig, die Kartelle liefern. Mord, Erpressung, Folter – Gangster und Ermittler sprechen offen über das brutale Drogengeschäft.
🌐 https://www.zdf.de/reportagen/thema-diespur-kokain-fuer-deutschland-100
Inside Kokain 1/3 - Mörderische Geschäfte
Das Milliardengeschäft mit dem Drogenschmuggel hat Ecuador ins Chaos gestürzt. Bandengewalt, Korruption und Machtkämpfe zwischen rivalisierenden Kartellen zerrütten das Land.
Die Doku-Serie "Inside Kokain" taucht tief ein in das globale Kokain-Business. Christopher Stöckle folgt der Spur der Droge vom Dschungel Kolumbiens über Ecuador bis nach Deutschland. Und er bekommt sie alle vor die Kamera: Killer, Gangster und Drogenhändler.
Noch nie gab es so viel Kokain wie heute, schätzen die Vereinten Nationen. Fast 2800 Tonnen werden demnach im Jahr produziert. Der Kokainhandel ist ein Mega-Business mit einem geschätzten Jahresumsatz von rund 500 Milliarden US-Dollar. Ecuador ist innerhalb weniger Jahre zu einem der größten Kokain-Umschlagplätze der Welt geworden und zum wichtigen Drehkreuz für den Schmuggel nach Europa. Das Land und seine Häfen werden als Transit genutzt.
Der Drogenschmuggel hat Ecuador ins Chaos gestürzt. Bandengewalt, Korruption und Machtkämpfe zwischen rivalisierenden Kartellen zerrütten das Land. Es geht um Einfluss und Vorherrschaft auf den lukrativen Schmuggelrouten nach Europa. Ein Milliardenbusiness, in dem gemordet, erpresst und bestochen wird.
Immer wieder geraten dabei Unbeteiligte zwischen die Fronten. So werden selbst diejenigen, die nichts mit dem Geschäft zu tun haben, hineingezogen in den Drogenkrieg. Die Hafenstadt Guayaquil, einst friedlich und sicher, weist heute eine der höchsten Mordraten weltweit auf.
Um zu verstehen, wie die Gewalt in Ecuador eskalieren konnte, folgt die Dokumentation der Spur des Kokains über die Grenze nach Kolumbien. Tief im Dschungel, an den feuchtwarmen Hängen der Anden, wächst der Kokastrauch. Die Blätter sind der Rohstoff für das Kokain. In keinem anderen Land der Welt wird mehr Kokain produziert als in Kolumbien. Die Bauern, die mit dem Koka-Anbau ihren Lebensunterhalt finanzieren, leben in Angst vor den Kartellen und ihren Killern.
Wer sich nicht an die Regeln der Kartelle hält, wird getötet. Polizei und Militär sind im Dauereinsatz. Dennoch deutet alles darauf hin, dass mehr Kokain denn je produziert, geschmuggelt und konsumiert wird. In Europa steigt die Nachfrage – und in Südamerika eskaliert die Gewalt.
Mehr unter https://diespur.zdf.de
Inside Kokain 2/3 - Land am Abgrund
Der Kokainhandel zersetzt die Staatsgewalt in Ecuador. Brutale Banden herrschen und Korruption durchzieht das Land, selbst Kinder werden rekrutiert und als Killer eingesetzt.
Die Doku-Serie Inside Kokain taucht tief ein in das globale Kokain-Business. Christopher Stöckle folgte der Spur der Droge vom Dschungel Kolumbiens über Ecuador bis nach Deutschland. Und er bekommt sie alle vor die Kamera: Killer, Gangster und Drogenhändler.
Große Mengen Drogen werden von Kolumbien nach Ecuador geschmuggelt. In Schiffscontainern, meist versteckt zwischen Bananen, wird das Kokain dann weiter nach Europa und nach Deutschland transportiert. Die Kartelle erpressen LKW-Fahrer und Mitarbeiter*innen im Hafen, um das Kokain an Bord der Frachter zu bekommen. Wer sich weigert, wird bedroht oder getötet. Und wenn eine Route auffliegt, finden die Kartelle sofort neue Wege. Der Kokainhandel zersetzt die Staatsgewalt in Ecuador. Brutale Banden herrschen und Korruption durchzieht das Land, selbst Kinder werden rekrutiert und als Killer eingesetzt. Und die Kartelle haben weite Teile des States längst unter ihrer Kontrolle. Sie schmieren Beamte, bestechen Polizisten und kaufen Politiker. Wer ihre Geschäfte stört, wird aus dem Weg geräumt. So, wie der Präsidentschaftskandidat Fernando Villavicencio. Die Mutigen, die den Drogenbanden den Kampf ansagen, riskieren jeden Tag ihr Leben. Viele wollen mitverdienen am lukrativen Kokaingeschäft. Nicht immer ist klar, wer sind die Guten und wer sind die Bösen. Militär und Polizei demonstrieren Stärke – aber immer wieder gibt es Fälle, dass auch Polizisten, Politiker und andere Vertreter des Staates sich bestechen lassen und Teil des gewaltsamen Kokainhandels werden. In Ecuador herrscht ein brutaler Drogenkrieg, die Kartelle schaffen es, immer mehr Einfluss in nahezu allen gesellschaftlichen Schichten zu gewinnen. Noch halten einige aufrichtige Politiker, Staatsanwälte und Polizisten dagegen – doch sie stehen vor einer schweren Aufgabe.
Das Drogen-Netzwerk rekrutiert seine Mitglieder vor allem unter Niederländern mit marokkanischen Wurzeln. Wer sich ihnen entgegenstellt, wird gnadenlos verfolgt: Auf ihrer Todesliste stehen Journalisten, Rechtsanwälte, sogar ranghohe Politiker.
2021 sorgte der Mord an dem niederländischen Investigativjournalisten Peter de Vries europaweit für Entsetzen. Er war den kriminellen Machenschaften der Drogenbosse auf der Spur. Zuletzt spielte er eine wichtige Rolle im "Marengo-Prozess", einem der größten Drogenprozesse in den Niederlanden.
Seit einigen Jahren wird Europa mit Kokain regelrecht überschwemmt. In Containern versteckt, gelangt es tonnenweise über die großen Häfen von Rotterdam und Antwerpen in die Niederlande und nach Belgien. Gleichzeitig wächst in den Ländern die Gewalt. Die Regierungen wehren sich mit allen rechtsstaatlichen Mitteln, um der wachsenden Organisierten Kriminalität Paroli zu bieten. Ein schwieriger Kampf: Die Kokainmafia macht sich in ganz Europa breit und ist mächtiger als je zuvor.
- Kamera - Brando Baranzelli, Marc Sainsauve
Inside Kokain 3/3 Deutschland im Rausch
Drogenbanden konkurrieren auch in Deutschland um Reviere, Zugänge und Kontakte. Gewalt und Brutalität erschüttern selbst erfahrene Ermittler. Politik und Behörden sind alarmiert.
Die Doku-Serie "Inside Kokain" taucht tief ein in das globale Kokain-Business. Christopher Stöckle folgt der Spur der Droge vom Dschungel Kolumbiens über Ecuador bis nach Deutschland. Und er bekommt sie alle vor die Kamera: Killer, Gangster und Drogenhändler.
Polizei, Zoll und Staatsanwaltschaft sind sich einig: Deutschland wird derzeit mit Kokain überschwemmt. Die Nachfrage ist groß – und die Kartelle liefern. Abwasserproben legen nahe, dass allein in Berlin jedes Jahr mehr als eine Tonne Kokain konsumiert wird. Tendenz: steigend.
Das Kokain kommt vor allem aus Ecuador und dann über die großen Überseehäfen in Antwerpen, Rotterdam und Hamburg zu uns. Europa ist nach den USA der zweitwichtigste Markt für die Kokain-Kartelle. Fast jede vierte Line Koks weltweit wird mittlerweile in Europa konsumiert – von Menschen aus allen sozialen Schichten.
Trotz umfangreicher Sicherstellungen – allein in Deutschland konnten die Behörden seit dem Jahr 2023 43 Tonnen Kokain beschlagnahmen – bleibt das Angebot an Kokain enorm. Der Reinheitsgrad der Drogen habe sich seit 2010 etwa verdoppelt, sagen Experten. Offenbar müssten die Drogen zum Geldverdienen nicht mehr gestreckt werden. Dies sei ein Indiz dafür, dass wohl ausreichend Stoff auf dem Markt sei.
Mit dem Drogenhandel breitet sich in Europa aber auch die Gewalt aus, die bislang vor allem in Südamerika zu beobachten ist. Drogenbanden konkurrieren um Reviere, Zugänge und Kontakte. Und diese Kämpfe werden zunehmend auch auf europäischem Boden ausgetragen: mit viel Gewalt und Brutalität, die selbst erfahrene Ermittler erschüttert.
Durch das Knacken kryptierter Chatdienste ist es Ermittlungsbehörden zwar gelungen, Einblicke in eine kriminelle Parallelwelt zu erlangen. Freimütig hatten sich Bandenmitglieder über Kokainlieferungen, Schmuggelrouten und auch Auftragsmorde ausgetauscht. Trotz der Ermittlungserfolge konnte das große Geschäft mit dem Kokain aber nicht gestoppt werden. Fliegt eine Schmugglerroute auf, finden die Kriminellen schnell neue Wege, die Drogen ins Land zu bringen, sagen Ermittler.
Die Politik ist alarmiert. Bundesinnenministerin Nancy Faeser sieht die Gefahr: Auf verschiedenen Ebenen schließen sich Behörden auch international zusammen, um konzentriert und gemeinsam gegen die Banden vorzugehen. Es gehe vor allem darum, die Kokainlieferungen bereits in Südamerika abzufangen – oder zumindest zu identifizieren, sagt sie. Denn sind die Drogen erst einmal in Europa, sei es sehr schwer, sie aus dem Handel zu nehmen. Die Drogenkartelle seien der Polizei oftmals eine Nasenlänge voraus.
Mehr unter https://diespur.zdf.de
Deepfake-Pornos
Künstliche Intelligenz macht den Albtraum vieler Frauen wahr: ihr Gesicht auf fremden Körpern in manipulierten Pornos. Wer steckt dahinter? Und wie kann der digitale Missbrauch gestoppt werden?
Quelle: https://www.zdf.de/reportagen/diespur-deepfake-pornos-collien-ulmen-fernandes-100
Deepfake-Pornos 1/2 Die Jagd nach den Tätern
Wer sind die Täter, die Deepfake-Pornos erstellen und Frauen damit digital missbrauchen?
Es passiert in den Tiefen des Internets und auf privaten Computern, mit ein paar Klicks, Apps und Künstlicher Intelligenz: Frauen werden zu unfreiwilligen Darstellerinnen in Pornos. Die Betroffenen sind Arbeitskolleginnen, die Nachbarin aber vor allem Frauen, die in der Öffentlichkeit stehen.
KI-generierte Sex-Videos von Collien Ulmen-Fernandes So wie Collien Ulmen-Fernandes. Von der Schauspielerin und Moderatorin sind unzählige pornografische Bilder im Netz zu finden. Material, das sie bloßstellt, sexualisiert, erniedrigt. Es wurde mithilfe von KI erstellt: ihr reales Gesicht auf fremden Körpern.
Shurjoka, Mareile Höppner und Lola Weippert äußern sich in Doku zu Deepfake-Pornos Collien Ulmen-Fernandes ist eine der wenigen Prominenten, die offen über ihre Erfahrungen spricht und sich eben nicht aus Angst vor neuen digitalen Attacken den Mund verbietet. Zusammen mit der Investigativjournalistin Marie Bröckling begibt sie sich auf die Spur der Täter.
So wie ihr geht es unzähligen Frauen, die digital missbraucht werden. Aber die wenigsten wehren sich. Weil sie sich schämen – auch, weil die Täter anonym und im Geheimen agieren. Wen soll man anzeigen, wenn man keine Idee hat, woher der Angriff kommt? Und wenn sich Frauen dann doch trauen, ihren Fall zur Anzeige zu bringen, passiert häufig: nichts. Sind künstlich erstellte Sexvideos und Bilder also ein "Trend", den Betroffene einfach aushalten müssen?
Während Collien ihren eigenen Fall untersucht und mit Betroffenen spricht, steigt Marie Bröckling tief in die Recherche ein: Wer sind diejenigen, die Deepfake-Pornos herstellen und ins Netz stellen? Warum tun sie das? Wer verdient damit Geld? Wie gehen wir als Gesellschaft mit digitaler Gewalt um? Was unternehmen Politik und Justiz, um Frauen zu schützen? Und wie stark wächst das Problem durch die Fortschritte bei der Entwicklung künstlicher Intelligenz?
Collien überzeugt schließlich die Moderatorinnen Mareile Höppner und Lola Weippert, ihre eigenen Fälle bei der Polizei anzuzeigen. Und Marie gelingt es, Kontakt mit einem Deepfaker aufzunehmen. Stab
Kamera - Steffen Hammerich, Tom Kreyssig
Deepfake-Pornos 2/2 Das Geschäft mit dem Missbrauch
Wieviel Geld wird mit sexualisierter Gewalt und digitalem Missbrauch verdient? Wer macht das Geschäft mit Deepfake-Pornos? Abspielen
Es passiert in den Tiefen des Internets und auf privaten Computern, mit ein paar Klicks, Apps und Künstlicher Intelligenz: Frauen werden zu unfreiwilligen Darstellerinnen in Pornos. Die Betroffenen sind Arbeitskolleginnen, die Nachbarin aber vor allem Frauen, die in der Öffentlichkeit stehen.
Gefakete Porno-Bilder von Collien Ulmen-Fernandes im Netz
So wie Collien Ulmen-Fernandes. Von der Schauspielerin und Moderatorin sind unzählige pornografische Bilder im Netz zu finden. Material, das sie bloßstellt, sexualisiert, erniedrigt. Es wurde mithilfe von KI erstellt: ihr reales Gesicht auf fremden Körpern.
Immer mehr Deepfake-Sexvideos
Collien Ulmen-Fernandes ist eine der wenigen Prominenten, die offen über ihre Erfahrungen spricht und sich eben nicht aus Angst vor neuen digitalen Attacken den Mund verbietet. Zusammen mit der Investigativjournalistin Marie Bröckling begibt sie sich auf die Spur der Täter.
So wie ihr geht es unzähligen Frauen, die digital missbraucht werden. Aber die wenigsten wehren sich. Weil sie sich schämen – auch, weil die Täter anonym und im Geheimen agieren. Wen soll man anzeigen, wenn man keine Idee hat, woher der Angriff kommt? Und wenn sich Frauen dann doch trauen, ihren Fall zur Anzeige zu bringen, passiert häufig: nichts. Sind künstlich erstellte Sexvideos und Bilder also ein "Trend", den Betroffene einfach aushalten müssen?
Während Collien ihren eigenen Fall untersucht und mit Betroffenen spricht, steigt Marie Bröckling tief in die Recherche ein: Wer sind diejenigen, die Deepfake-Pornos herstellen und ins Netz stellen? Warum tun sie das? Wer verdient damit Geld? Wie gehen wir als Gesellschaft mit digitaler Gewalt um? Was unternehmen Politik und Justiz, um Frauen zu schützen? Und wie stark wächst das Problem durch die Fortschritte bei der Entwicklung künstlicher Intelligenz?
Collien überzeugt schließlich die Moderatorinnen Mareile Höppner und Lola Weippert, ihre eigenen Fälle bei der Polizei anzuzeigen. Und Marie gelingt es, Kontakt mit einem Deepfaker aufzunehmen.
Stab
Kamera - Steffen Hammerich, Tom Kreyssig
2022
Sozial, engagiert, rechtsextrem
"Wir helfen, wo der Staat versagt." Das ist das Motto eines Projekts, hinter dem einschlägig bekannte Rechtsextreme stecken.
Was tun, wenn Rechtsextreme sich sozial engagieren? In der neuen Doku von "Die Spur" durchleuchten Felix Wolf und Lisa Erzsa Weil die rechte Kümmerer-Masche. Wie sehr gefährdet das Staat und Gesellschaft?
Sie zeigen, wie Rechte und Rechtsextreme unter dem Deckmantel der Hilfsangebote für sich werben und ihre Ideologien in die Mitte der Gesellschaft tragen wollen. Im gleichen Atemzug versuchen sie, den Staat zu delegitimieren und schließen Menschen von ihren Hilfsangeboten aus. Besonders greift diese Masche in Krisenzeiten.
"Tischtennis, Basketball, Schnitzen, Filzen, Töpfern", zählt Doritta Kolb-Unglaub das Angebot des "Dritten Wegs" in Plauen auf. Sie ist Vereinsvorsitzende von "Colorido" und kämpft gegen diese Kümmerer-Masche, die sich nur an Deutsche richtet. Die Kleinstpartei "Der Dritte Weg" versucht, sich mit ihren vermeintlich karitativen Programmen ein Helfer-Image zu geben, während sie vom Verfassungsschutz Sachsen als rechtsextremistisch eingestuft wird.
Was kann ein Verein wie "Colorido", was kann die Gesellschaft gegen die sozialen und Freizeit-Angebote von Rechtsextremen tun? Zur Wahrheit gehört auch, dass die Rechtsextremen Lücken besetzen, die der Staat nicht mit eigenen sozialen Angeboten füllt. Warum überlässt der Staat den Rechten diesen Raum?
Um das zu beantworten, spricht "Die Spur" unter anderem mit Whistleblowern, Experten und Vertretern des Verfassungsschutzes, konfrontiert rechtsextreme Akteure, verfolgt digitale Spuren im Netz, erhält Einblick in interne Unterlagen und zeigt das Kümmerer-Netzwerk auf. Hinter auf den ersten Blick harmlosen Angeboten wie Kleiderkammer, Tiertafel und Hausaufgabenhilfe stößt das Team auf eine teils den Nationalsozialismus verherrlichende Ideologie.
Selbst professionelle Hilfsorganisationen wie Feuerwehr und Rettungsdienst sind im Visier der Kümmerer. "Die Spur" findet zahlreiche Hinweise, ein internes Strategiepapier, ein offizielles Gutachten - und konfrontiert die Verantwortlichen. Wie groß ist das Problem in den Reihen der professionellen Helfer? Welche Ziele verfolgen Rechte ausgerechnet dort?
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Kamera - Oliver Hans Wolf, Birgit Handke
Bunker, Sirenen, Vorräte
Die Angst vor Krieg und Krisen ist zurück. Seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine sind Lebensmittelknappheit oder Stromausfall durch Cyberattacken zu realen Bedrohungsszenarien geworden.
Hamsterkäufe, kein Mehl, kein Sonnenblumen- oder Rapsöl mehr in deutschen Supermarktregalen. Anbieter von Privatbunkern können sich vor Anfragen kaum retten. Ist Deutschland für einen, wie auch immer gearteten, Ernstfall gewappnet?
Lucas Eiler und Sebastian Galle begeben sich auf die Spur des staatlichen Zivilschutzes.
Wie ist Deutschland aufgestellt? Welche Krisenszenarien gibt es? Haben Bund und Länder genügend Vorkehrungen für den Fall getroffen, dass tatsächlich der Strom ausfällt, die Läden leer gekauft sind oder ein Cyberangriff die Infrastruktur lahmlegt?
Die Recherche zeigt, dass es um den staatlichen Zivil- und Katastrophenschutz nicht gut bestellt ist. Die zuständige Behörde wurde heruntergespart, Bunkeranlagen zweckentfremdet und Sirenen eingemottet.
Wolfram Geier vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe räumt ein: "Für einen klassischen Kriegsfall können wir momentan logischerweise gar nicht ganz aktuell gerüstet sein. Denn wenn jahrzehntelang Abbau betrieben worden ist von Strukturen, dann kann das nicht innerhalb von Tagen oder Wochen wieder hergestellt sein."
Bundesinnenministerin Nancy Faeser dagegen beschwichtigt gegenüber "ZDFzoom": "Im Moment haben wir keine Krisenszenarien, wo wir sagen, das ist jetzt zwingend notwendig, davor zu warnen."
In der Prepper-Szene traut man dem Staat ohnehin nicht zu, dass er seine Bürger und Bürgerinnen schützt. Man bereitet sich selbst mit Vorratshaltung und selbst gebauten Schutzbunkern auf den Ernstfall vor.
In Gesprächen mit Experten und Verantwortlichen wird deutlich, dass das Wunschdenken der Vergangenheit, es möge nie wieder Krieg geben, heute nicht mehr passt. Deutschland muss dringend nachbessern, um im Ernstfall eine Krise oder gar Katastrophe mit möglichst geringem Schaden für Leben und Gesundheit der Menschen überstehen zu können.
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Das Milliardengeschäft mit dem Boden
Es ist eines der drängendsten Themen unserer Zeit: bezahlbarer Wohnraum. Viele Menschen wollen sich vergrößern, kaufen oder bauen – doch das ist oft unbezahlbar, vor allem in den Städten.
Ein Preistreiber: der Boden. Die Quadratmeterpreise sind in den vergangenen Jahren rasant gestiegen – auch weil Konzerne mitunter Millionen damit verdienen, wenn sie Grundstücke in bester Lage brach liegen lassen, anstatt sie zu bebauen.
Die beiden Reporter Marcel Siepmann und Jonas Seufert rekonstruieren, welche fatalen Folgen Spekulationen haben, wie sie Bodenpreise und damit auch die Preise für Wohnraum in die Höhe treiben. Ihre Recherche zeigt: Verantwortlich dafür sind nicht nur Konzerne, sondern auch Städte und Kommunen, die es überhaupt erst möglich gemacht haben, dass so viel Fläche in die Hände von Unternehmen und Investoren gelangt.
Die Reporter folgen der Spur des Geldes unter anderem in Leipzig. Mitten in der Stadt – keine fünf Minuten vom Hauptbahnhof entfernt – liegt ein Gelände so groß wie 35 Fußballfelder seit Jahren brach. Längst sollten dort 3000 Menschen wohnen – doch Häuser stehen dort immer noch keine. Stattdessen wurde das Gelände mehrfach weiterverkauft. Den Reportern gelingt es, die Kaufverträge einzusehen. Sie finden heraus: Der Wert der Brache hat sich über die Jahre versechzigfacht, auf geschätzt 210 Millionen Euro. Einer der Spekulanten: Immobilien-Tycoon Christoph Gröner. Wie reagiert er auf den Vorwurf, hier nur spekuliert zu haben?
Was in Leipzig passiert, geschieht in vielen deutschen Großstädten. Laut einer Studie hat sich die Zahl der 30- bis 44-Jährigen, die sich ein Eigenheim leisten können, in den vergangenen zehn Jahren halbiert. Nur noch jeder Zwanzigste wird sich irgendwann eine eigene Immobilie leisten können. Eine packende Recherche über das Aufreger-Thema der Generation 30 plus.
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2023