1920: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 4. September 2025, 22:35 Uhr
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Frage
Kann die historische und aktuelle Vernetzung von Industrie, Wissenschaft, Politik und Öffentlichkeit als Argument für die Aufklärung über den Klimawandel genutzt werden – unter Berücksichtigung der seit den 1920ern fortgesetzten Verschleierungs- und Ablenkungsmethoden?
Kontext
- Ab 1880: Treibhauseffekt wissenschaftlich bekannt (Fourier, Tyndall, Arrhenius).
- 1920er:
- Fossile Lobbys (z. B. American Petroleum Institute in den USA, Kohleverbände in UK) etablieren PR-Strategien:
- Verengung auf lokale Smog- und Gesundheitsprobleme.
- Fortschrittsrhetorik („Rauch = Wohlstand“), Technofix-Narrative.
- Fossile Lobbys (z. B. American Petroleum Institute in den USA, Kohleverbände in UK) etablieren PR-Strategien:
- 1960er:
- Exxon & andere verfügen über interne Studien mit präziser Kenntnis; bewusste Nicht-Kommunikation nach außen.
- 1980er:
- Beginn organisierter Desinformationskampagnen (Think Tanks, Medienbeeinflussung, „uncertainty campaigns“).
- Heute:
- Digitale Reproduktion derselben Muster (Zweifel, Ablenkung, Technofix, Diskursverschiebung) in sozialen Medien.
Kommunikationstechnik ↔ Verschleierung ↔ Aufklärung
| Zeitraum | Technik | Klimadiskurs | Verschleierungsmethoden (seit 1920 erkennbar) |
|---|---|---|---|
| 1920er | Telex, Kabelnetze (staatlich/industriell) | Klimatheorie bleibt akademisch marginal | Diskursverengung: Reduktion auf Smog; Fortschrittsrhetorik; Ablenkung von globaler Dimension |
| 1960er | Telex, erste Computernetze (Forschung, Militär) | Interne Berichte Exxon & Shell; Keeling-Kurve zeigt klaren Trend | Nicht-Kommunikation: Wissen intern behalten; nach außen „keine Beweise“ |
| 1980er | Forschungsnetze (DFN, EARN), Satellitenkommunikation | IPCC-Gründung, Klimafrage global auf Agenda | Gezielte Desinformation: Think Tanks, orchestrierte Zweifel, Medienarbeit |
| 1990er | Öffentliches Internet, erste Webseiten | IPCC-1 (1990), Rio (1992) | Diskurszersetzung online: Zweifel-Narrative, Astroturfing |
| 2000er+ | Breitband, Social Media | Kyoto, Paris, zivilgesellschaftliche Mobilisierung | Algorithmische Verstärkung: Polarisierung, Bots, Verlagerung auf Technofix (Geoengineering, CCS) |
Argumente
- Methodenkontinuität: Verengung → Nicht-Kommunikation → Desinformation → Polarisierung. Seit den 1920ern in wechselnder Technik, aber stabiler Logik.
- Kommunikationstechnik als Multiplikator: Jede neue Infrastruktur verstärkt entweder Aufklärung (offene Daten, Replikation, IPCC) oder Täuschung (Reichweite von PR/Desinfo).
- Belegbare Linie: Von Rauch-PR (1920er) über Exxon-Memos (1960er) zu Social-Media-Kampagnen (heute) – gleichartige Muster, technisch adaptiert.
Fazit
- Die globale Dimension von Emissionen wurde seit den 1920ern nicht zufällig unsichtbar, sondern durch fortgesetzte Lobbystrategien verschleiert und abgelenkt.
- Vernetzung dient doppelt: als Verstärker von Täuschung und als Infrastruktur der Aufklärung (offene Daten, internationale Replikation, zivilgesellschaftliche Kontrolle).
- Die heutigen digitalen Desinformationsstrategien folgen der Blaupause von 1920 (Verengung, Fortschrittsrhetorik, Technofix), nun mit größerer Skalierung.
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Weitere Quellen
📑 https://schwarzatal.org/index.php?title=Wissenschaftliche_Grundlagen_zum_Klimawandel
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