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= Was würden sie zur heutigen neoliberalen, auf Profitmaximierung und Konkurrenz ausgerichteten Wirtschaftsordnung sagen? =
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=== Kontext ===
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Aktuelle Version vom 29. Oktober 2025, 14:00 Uhr

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Die großen religiösen Lehrer und Propheten eint der Gedanke, dass ökonomisches Handeln an Maßstäben wie Gerechtigkeit, Fürsorge und kosmischer Ordnung zu messen ist. Ein System, das Gier nicht bändigt, sondern in Strukturen der Ausbeutung und Entwürdigung übersetzt, verstößt gegen diese Grundprinzipien. Aus Sicht von Buddha, Moses, Jesus, Mohammed, Krishna, Zarathustra und anderen wäre die heutige neoliberale Wirtschaftsordnung daher nicht nur ungerecht, sondern zutiefst menschenverachtend: Sie zerstört die Schwachen, missachtet Solidarität, untergräbt Gemeinschaft und entfremdet den Menschen von seiner spirituellen wie natürlichen Einbettung.

Liste von großen religiösen Lehrer und Propheten

  • Abrahamitische Religionen
    • Abraham (Patriarch und Bezugspunkt von Judentum, Christentum, Islam)
    • Moses (Prophet, Gesetzesempfänger im Judentum und auch im Christentum und Islam anerkannt)
    • Jesus Christus (Christentum, im Islam als Prophet anerkannt)
    • Mohammed (Islam)
  • Indische Religionen
    • Siddhartha Gautama (Buddha, Buddhismus)
    • Krishna (Hinduismus, zentrale Gestalt der Bhagavad Gita)
    • Rama (Hinduismus, zentrales Epos „Ramayana“)
    • Shiva (als verehrter Gott mit eigener Tradition innerhalb des Hinduismus)
    • Mahavira (Jainismus)
    • Guru Nanak (Sikhismus)
  • Chinesisch-ostasiatische Traditionen
    • Konfuzius (Konfuzianismus, Lehrtradition mit religiösen Zügen)
    • Laozi (Daoismus)
  • Alte und kleinere Religionen
    • Zarathustra (Zoroastrismus)
    • Bahāʾuʾllāh (Bahaitum)
    • Amaterasu (Shintō, Sonnengöttin als zentrale Gottheit, in Gestalt personifiziert)


Unsicherheiten:

  • Manche Religionen sind eher philosophisch oder kosmologisch angelegt (z. B. Konfuzianismus, Daoismus), dennoch stehen Konfuzius und Laozi als symbolische Gründerfiguren im Zentrum.
  • Polytheistische Religionen (Hinduismus, Shintō) haben mehrere zentrale Gestalten; die Auswahl bleibt notwendigerweise exemplarisch.


Fazit: Für eine religionsgeschichtliche Übersicht lassen sich neben Jesus und Mohammed mindestens Buddha, Krishna, Rama, Shiva, Mahavira, Nanak, Konfuzius, Laozi, Zarathustra, Bahāʾuʾllāh und Abraham/Moses als vergleichbare zentrale Autoritäten anführen.



Was würden sie zur heutigen neoliberalen, auf Profitmaximierung und Konkurrenz ausgerichteten Wirtschaftsordnung sagen?

Kontext

  • Neoliberale Ökonomie betont Marktmechanismen, Deregulierung, Privatisierung und individuelle Konkurrenz.
  • Kritikpunkte: Ungleichheit, Ausbeutung, Entsolidarisierung, Missachtung ökologischer Grenzen.
  • Fragestellung: Projektion von religiösen Normen und Werten auf ein modernes Wirtschaftssystem.


Argumentative Rekonstruktion nach Traditionen

  • Abrahamitische Religionen
    • Abraham / Moses: Fokus auf Bund, Gesetz und Gerechtigkeit → deutliche Kritik an Strukturen, die Arme und Schwache benachteiligen („Witwen, Waisen, Fremde“ als Prüfstein).
    • Jesus: Konfrontation mit Reichtum („Eher geht ein Kamel durchs Nadelöhr...“). Kritik an Habsucht, Betonung von Gemeinschaft, Teilen und Solidarität.
    • Mohammed: Scharfe Ablehnung von Wucher (Riba), Betonung von sozialer Gerechtigkeit und Fürsorge durch Almosen (Zakat). Wahrscheinlich scharfe Kritik an Finanzspekulation und ungebremstem Profitdenken.
  • Indische Religionen
    • Buddha: Ablehnung von Gier (Tanha) als Ursache des Leidens. Neoliberalismus als systemische Institutionalisierung von Gier → Ablehnung.
    • Krishna / Rama / Shiva: Dharma-Pflicht steht über egoistischem Gewinnstreben. Maßlose Bereicherung wäre als Adharma (Unordnung, Ungerechtigkeit) zu werten.
    • Mahavira (Jainismus): Radikale Gewaltlosigkeit (Ahimsa). Ein System, das Armut, Umweltzerstörung und Ausbeutung hervorruft, würde klar abgelehnt.
    • Guru Nanak (Sikhismus): Betonung von Arbeitsethos (Kirat Karni) und Teilen (Vand Chakna). Kritik an Selbstsucht und ungerechter Anhäufung von Reichtum.
  • Chinesisch-ostasiatische Traditionen
    • Konfuzius: Ordnung, Harmonie und soziale Verantwortung stehen über Eigennutz. Kritik an Profitgier (li 利) ist in den klassischen Texten mehrfach belegt.
    • Laozi: Kritik an Künstlichkeit, Machtstreben und Übermaß. Neoliberalismus als Ausdruck von Maßlosigkeit und Zerstörung des natürlichen Gleichgewichts → Ablehnung.
  • Alte und kleinere Religionen
    • Zarathustra: Kosmische Dualität von Gut (Asha: Wahrheit, Ordnung) und Böse (Druj: Lüge, Zerstörung). Ein System, das Täuschung, Gier und Ausbeutung institutionalisiert, wäre „Druj“.
    • Bahāʾuʾllāh: Betonung von Einheit der Menschheit, sozialer Gerechtigkeit und Abbau extremer Armut und Reichtum. Neoliberalismus als spaltend und ungerecht → klare Ablehnung.
    • Amaterasu: Symbol für Harmonie zwischen Mensch, Natur und Gesellschaft. Ein zerstörerisches Wirtschaftssystem wäre Disharmonie und Respektlosigkeit gegenüber dem Göttlichen.


Unsicherheiten

  • Direkte Aussagen zu modernen ökonomischen Systemen existieren nicht; es handelt sich um interpretative Übertragung zentraler Prinzipien.
  • Innerhalb jeder Tradition gibt es unterschiedliche Interpretationen (z. B. christliche Befürwortung von Marktwirtschaft vs. christliche Soziallehre).
  • „Neoliberal“ ist ein umkämpfter Begriff; die Bewertung hängt auch von politischer Perspektive ab.


Fazit

Die große Mehrheit dieser religiösen Leitfiguren würde die neoliberale Wirtschaftsordnung kritisch bis ablehnend beurteilen. Gemeinsame Kritikpunkte wären:

  • Übersteigerte Gier als Grundübel
  • Missachtung von Schwachen und Armen
  • Zerstörung von Gemeinschaft und Natur
  • Verletzung moralischer Pflichten gegenüber Mitmenschen und Schöpfung

Die religiöse Leitidee wäre eher Maßhalten, Gerechtigkeit, Solidarität und Respekt vor Mensch und Natur – Werte, die im neoliberalen Paradigma systematisch untergeordnet sind.




Natur und Kapitalismus (Liberalismus VS Neoliberalismus)

Im klassischen Liberalismus steht der Schutz individueller Freiheit und Rechte im Vordergrund. Auch wenn die Natur darin selten ausdrücklich thematisiert wird, ergibt sich aus der Logik des liberalen Denkens, dass die natürlichen Grundlagen des Lebens als unhintergehbare Bedingung für Freiheit und Wohlstand zu verstehen sind und deshalb nicht zerstört werden dürfen. Der Liberalismus setzt implizit voraus, dass Natur als Ressource begrenzt und schützenswert ist.

Der Neoliberalismus hingegen hat diesen impliziten Schutzgedanken aufgelöst. Er betrachtet Natur nicht als unantastbare Grundlage aller Werte, sondern als ökonomisch verwertbares Objekt, das der Marktlogik von Preis, Profit und Verwertung unterworfen wird. Damit wird explizit gemacht, was im klassischen Liberalismus unausgesprochen ausgeschlossen war: dass Natur nicht mehr Grenze, sondern Material unbegrenzter ökonomischer Expansion ist.

Liberalismus (klassisch)

  • Ursprung: 17.–19. Jahrhundert, geprägt durch Aufklärung, bürgerliche Revolutionen, Denker wie Locke, Montesquieu, Mill.
  • Kernidee: Freiheit des Individuums gegenüber absolutistischer Herrschaft.
  • Schwerpunkte:
    • Politisch: Gewaltenteilung, Rechtsstaat, Grundrechte, Meinungsfreiheit.
    • Ökonomisch: Schutz des Privateigentums, freie Märkte, aber auch Debatten über staatliche Rahmensetzung.
  • Ziel: Autonomie des Menschen, Sicherung gleicher Rechte, Begrenzung von Macht (auch der ökonomischen).


Neoliberalismus (20. Jahrhundert)

  • Ursprung: Ab den 1930ern, stärker durchgesetzt seit 1970/80er (Chicago School, Thatcher, Reagan).
  • Kernidee: Wiederbelebung des Marktliberalismus unter modernen Bedingungen.
  • Schwerpunkte:
    • Staat soll nicht primär Freiheit garantieren, sondern Märkte deregulieren und globalen Wettbewerb fördern.
    • Privatisierung öffentlicher Güter (Bildung, Gesundheit, Infrastruktur).
    • Priorität für Wachstum, Effizienz, Konkurrenzfähigkeit.
  • Folge: Machtverschiebung von politischen Institutionen zu Finanzmärkten und Konzernen.
  • Kritik: Strukturelle Ungleichheit, Aushöhlung demokratischer Steuerung, Reduktion des Menschen auf Konsument und Humankapital.


Unterschied in Kurzform

  • Liberalismus: Schutz der individuellen Freiheit gegen Machtkonzentration.
  • Neoliberalismus: Marktlogik als oberstes Prinzip, auch auf Kosten sozialer Rechte und demokratischer Aushandlung.


Fazit:

Liberalismus ist ursprünglich eine politische Freiheitslehre, die Menschenrechte, Rechtsstaatlichkeit und Teilhabe betont. Neoliberalismus dagegen ist eine ökonomische Ideologie, die Freiheit vor allem als Markt- und Wettbewerbsfreiheit interpretiert – häufig verbunden mit der Missachtung sozialer Gleichheit und kollektiver Verantwortung.



Neoliberalismus

  • ein ökonomisches Regime, das Profitinteressen systematisch über Menschenwürde, Solidarität und ökologische Grenzen stellt,
  • eine strukturelle Entwertung des Menschlichen, indem es Gesundheit, Bildung, Natur und Beziehungen zu Waren degradiert,
  • eine institutionalisierte Gier, die Armut verschärft, Ungleichheit normalisiert und den Schwächsten jede Schutzgarantie entzieht.


Quelle: ChatGPT

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